Bildungsreise der Tiroler Beerenanbauern
Wissen ist Gewinn und Gesehenes kann man einem nicht mehr nehmen – dieses Motto hatten die 25 Teilnehmer der Studienreise für Beerenost nach Baden Württemberg. Ing. Ulrich ZENI, Abt. Obst- und Gartenbau / Direktverarktung der LK-Tirol, organisierte gemeinsam mit Herrn Dipl. Ing. Walter Scherer diese Reise. Zahlreiche Fachbücher zum Themenbereich Beeren und ein sehr fundiertes Wissen zeichnen Herrn Scherer als internationalen Fachmann aus.
Sechs Jahre ist es nun her, dass die Tiroler Beerenanbauern aufbrachen, um mit Berufkollegen im Ausland ihre Erfahrungen auszutauschen. Schweiz, Italien, Steiermark, Niederösterreich, Burgenland, Deutschland waren die Ziele der bisherigen Reisen. Dieses Jahr führte uns die Reise in den Südwesten Deutschlands, genauer gesagt nach Baden Württemberg. Herr Dipl. Ing. Walter Scherer führte die Teilnehmer zu sechs ausgewählten Betrieben. All diese Betriebe waren unvergleichlich und auf die Situation bzw. das Umfeld bestens abgestimmt. Die WLZ ist der größte Vermarkter für Obst um den Bodensee.
Hausbrennerei Steinhauser, eine Weinkellerei sowie eine Hausbrennerei mit einer Tradition, die bis 1835 zurück reicht. Herr Steinhauser war derjenige, welcher den Weinbau zurück nach Kressbronn brachte. Ausgezeichnete Lagen und Böden ermöglichen einen Qualitätsweinbau, der in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlangte.
Kirschen, Himbeeren und Erdbeeren auf einer Fläche von zirka 65 ha werden am Betrieb von Peter Stoppel über einen Großhändler in München vermarktet. Diese durchaus nicht immer vorteilhafte Konstellation funktioniert nur durch eine ausgewogene Abhängigkeit beider Partner voneinander. Die makellosen Qualitäten von Herrn Stoppel sind am Münchner Großmarkt bereits eine Marke und die Kontakte der Händlers für ihn notwendig, um die Erntemengen absetzen zu können. Bei Kirschen werden bereits Sortierungen durchgeführt und das Ziel ist es, 90% der Kirschen mit einem Durchmesser von mehr als 28 mm zu produzieren.
Eine komplett andere Produktionsweise und Betriebseinstellung zeigte uns Herr Walser in Kressbronn. Dieser Betrieb produziert das gesamte Beerensortiment sowie Kirschen und Äpfel. Ein sehr einladend gestalteter Hofladen und Verkaufsstände direkt an den Feldern bringen über 90 % der Ernte direkt an die Kunden. Fruchtgrößen bei den Kirschen und äußere Qualitäten bei den Äpfeln sind hier nicht so wichtig. Herrn Walser ist die Ausfüllung der gesamten Erntefenster bei den Beeren und Kirschen viel wichtiger, da er durch den Direktverkauf eine möglichst lange Saison haben muss.
In Oberteuringen produzieren die Gebrüder Vöhringer neben Grünpflanzen vor allem Erdbeeren. 280 Tonnen Erdbeeren werden jede Saison geerntet und vermarktet. Ohne Saisonarbeiter ist der Beerenobstanbau in der Form, wie wir ihn kennen, nicht mehr machbar – dies zeigte sich bei der Familie Vöhringer auf den Flächen deutlich. 50 Saisonarbeiter, die bereits seit Wochen am Betrieb die Arbeit verrichten sollten, sind durch bürokratische Hindernisse noch immer an der Einreise gehindert. Verunkrautete Flächen, Verspätungen bei der Pflanzenproduktion sind die deutlichen Folgen. Betriebe mit einer derartigen Spezialisierung und Flächen von rund 40 ha sind nicht in der Lage, ohne Saisonkräfte die Produktion und damit den über Generationen aufgebauten Betrieb zu erhalten.
Der Höhepunkt der Studienreise war der Betrieb von Herrn Fritz Waßmer in Bad Krotzinge in Baden. Ein 36 ha Betrieb, der durch die Realteilung, welche in diesem Gebiet lange Zeit die Regel war, auf zwei Söhne aufgeteilt wurde, bildete die Grundlage. Harte Arbeit, aber noch viel mehr Innovation und ein realistisches Einschätzen der Marktlage und Entwicklung brachten diesen Betrieb zum Erfolg. 350 ha Spargel, 70 ha Erdbeeren, 25 ha Christbaumkulturen 15 ha Weinbau und etwas an Erdbeergrünpflanzenproduktion sind die Eckdaten des jetzigen Betriebes. Die Arbeit wird von ca. 500 Saisonarbeitern verrichtet. Die Unterbringung findet am Betrieb in einer eigens errichteten Siedlung statt. Die Vermarktung der Ernte wird über alle erdenklichen Schienen betrieben. Großhandel, Ab-Hofverkauf, sowie rund 60 Verkaufsstände setzen die jährliche Ernte an den Kunden ab. Herr Waßmer strahlte eine Ruhe aus, die verblüffend war. Perfekte Einteilung sowie die richtigen Partner in der Beratung, Personalführung und im Verkauf lassen den Landwirt einen Betrieb mit 500 Angestellten und einem Umsatzvolumen von rund 6 Mio. Euro ruhig und ohne Hektik leiten.
Alle Betriebe waren sehr offen in Ihren Angaben und Ausführungen und es fand ein sehr guter Informationsaustausch zwischen den Betriebsleitern und den Teilnehmern statt.
Die besichtigten Betriebe sind zwar nicht direkt mit den Voraussetzungen in Tirol vergleichbar, trotzdem konnten die Teilnehmer sehr viel Denkanstöße bekommen. Eine gesunde Weiterentwicklung führt zu einem wachsenden Tiroler Beerenobstanbau mit Zukunft
Sechs Jahre ist es nun her, dass die Tiroler Beerenanbauern aufbrachen, um mit Berufkollegen im Ausland ihre Erfahrungen auszutauschen. Schweiz, Italien, Steiermark, Niederösterreich, Burgenland, Deutschland waren die Ziele der bisherigen Reisen. Dieses Jahr führte uns die Reise in den Südwesten Deutschlands, genauer gesagt nach Baden Württemberg. Herr Dipl. Ing. Walter Scherer führte die Teilnehmer zu sechs ausgewählten Betrieben. All diese Betriebe waren unvergleichlich und auf die Situation bzw. das Umfeld bestens abgestimmt. Die WLZ ist der größte Vermarkter für Obst um den Bodensee.
Hausbrennerei Steinhauser, eine Weinkellerei sowie eine Hausbrennerei mit einer Tradition, die bis 1835 zurück reicht. Herr Steinhauser war derjenige, welcher den Weinbau zurück nach Kressbronn brachte. Ausgezeichnete Lagen und Böden ermöglichen einen Qualitätsweinbau, der in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlangte.
Kirschen, Himbeeren und Erdbeeren auf einer Fläche von zirka 65 ha werden am Betrieb von Peter Stoppel über einen Großhändler in München vermarktet. Diese durchaus nicht immer vorteilhafte Konstellation funktioniert nur durch eine ausgewogene Abhängigkeit beider Partner voneinander. Die makellosen Qualitäten von Herrn Stoppel sind am Münchner Großmarkt bereits eine Marke und die Kontakte der Händlers für ihn notwendig, um die Erntemengen absetzen zu können. Bei Kirschen werden bereits Sortierungen durchgeführt und das Ziel ist es, 90% der Kirschen mit einem Durchmesser von mehr als 28 mm zu produzieren.
Eine komplett andere Produktionsweise und Betriebseinstellung zeigte uns Herr Walser in Kressbronn. Dieser Betrieb produziert das gesamte Beerensortiment sowie Kirschen und Äpfel. Ein sehr einladend gestalteter Hofladen und Verkaufsstände direkt an den Feldern bringen über 90 % der Ernte direkt an die Kunden. Fruchtgrößen bei den Kirschen und äußere Qualitäten bei den Äpfeln sind hier nicht so wichtig. Herrn Walser ist die Ausfüllung der gesamten Erntefenster bei den Beeren und Kirschen viel wichtiger, da er durch den Direktverkauf eine möglichst lange Saison haben muss.
In Oberteuringen produzieren die Gebrüder Vöhringer neben Grünpflanzen vor allem Erdbeeren. 280 Tonnen Erdbeeren werden jede Saison geerntet und vermarktet. Ohne Saisonarbeiter ist der Beerenobstanbau in der Form, wie wir ihn kennen, nicht mehr machbar – dies zeigte sich bei der Familie Vöhringer auf den Flächen deutlich. 50 Saisonarbeiter, die bereits seit Wochen am Betrieb die Arbeit verrichten sollten, sind durch bürokratische Hindernisse noch immer an der Einreise gehindert. Verunkrautete Flächen, Verspätungen bei der Pflanzenproduktion sind die deutlichen Folgen. Betriebe mit einer derartigen Spezialisierung und Flächen von rund 40 ha sind nicht in der Lage, ohne Saisonkräfte die Produktion und damit den über Generationen aufgebauten Betrieb zu erhalten.
Der Höhepunkt der Studienreise war der Betrieb von Herrn Fritz Waßmer in Bad Krotzinge in Baden. Ein 36 ha Betrieb, der durch die Realteilung, welche in diesem Gebiet lange Zeit die Regel war, auf zwei Söhne aufgeteilt wurde, bildete die Grundlage. Harte Arbeit, aber noch viel mehr Innovation und ein realistisches Einschätzen der Marktlage und Entwicklung brachten diesen Betrieb zum Erfolg. 350 ha Spargel, 70 ha Erdbeeren, 25 ha Christbaumkulturen 15 ha Weinbau und etwas an Erdbeergrünpflanzenproduktion sind die Eckdaten des jetzigen Betriebes. Die Arbeit wird von ca. 500 Saisonarbeitern verrichtet. Die Unterbringung findet am Betrieb in einer eigens errichteten Siedlung statt. Die Vermarktung der Ernte wird über alle erdenklichen Schienen betrieben. Großhandel, Ab-Hofverkauf, sowie rund 60 Verkaufsstände setzen die jährliche Ernte an den Kunden ab. Herr Waßmer strahlte eine Ruhe aus, die verblüffend war. Perfekte Einteilung sowie die richtigen Partner in der Beratung, Personalführung und im Verkauf lassen den Landwirt einen Betrieb mit 500 Angestellten und einem Umsatzvolumen von rund 6 Mio. Euro ruhig und ohne Hektik leiten.
Alle Betriebe waren sehr offen in Ihren Angaben und Ausführungen und es fand ein sehr guter Informationsaustausch zwischen den Betriebsleitern und den Teilnehmern statt.
Die besichtigten Betriebe sind zwar nicht direkt mit den Voraussetzungen in Tirol vergleichbar, trotzdem konnten die Teilnehmer sehr viel Denkanstöße bekommen. Eine gesunde Weiterentwicklung führt zu einem wachsenden Tiroler Beerenobstanbau mit Zukunft
GinAndTonicWithoutGin - 19. Dez, 11:39